„Seitensprung“ von Stefan Jahnke
- Ein familiäres Desaster -
Erotikthriller
Paperback,
308 Seiten
Books on Demand, Norderstedt
Juli 2012
ISBN 978-3-8482-1579-9
Ein Unfall verändert sein Leben, schafft einen Drang, Verbotenes zu tun, käufliche Liebe in Anspruch zu nehmen. Plötzlich meint er, Frauen zu kennen, die er noch nie sah. Seine Unsicherheit nimmt zu, als einige davon Opfer brutaler Morde werden, er sich an das prickelnde Beisammensein mit ihnen an versteckten Orten erinnert, jedoch nicht, wie er dorthin kam, wo er am folgenden Morgen erwacht.
Volker Weller muss auf nichts im Leben verzichten, gründete seinen eigenen Verlag und hat Erfolg. Seine Ehe läuft für alle Außenstehenden gut. Schmerzen, die ihn seit seiner Kindheit begleiten und für die kein Arzt eine Erklärung hat, scheinen während seiner sexuellen Eskapaden zu vergehen.
Das nicht von ihm zerwühlte heimische Ehebett nimmt er als Rechtfertigung gegenüber seiner Frau und führt fortan ein offenes Verhältnis mit ihr, der ausgeflippten Dana und der rassigen Manuela. Als sich Kollegin Sonja für ihn interessiert und die Polizei nach dem Verbleib seiner letzten Sommerliebe Lisa fragt, kann er seine Gedanken nicht mehr beherrschen und alles gerät aus dem Ruder.
In welchem Spiel gibt er nur einen Statisten und welche seiner Bekanntschaften liebt ihn oder nutzt ihn nur aus?
Was bleibt von erotischen Träumen, aufregendem Sex, Liebe, Leid und fehlenden Erinnerungen?
Prolog (Auszug)
...
Mitten in der Nacht. Wache oder träume ich? Konstanze sitzt neben mir auf dem Bett und hält meine Hand. Ich kann ihren offenen Kittel sehen, erahne die Brüste, die ich eben noch streichelte. Und doch ist da ein Nebel, etwas, was alles um mich in undurchsichtige Schwaden zieht, mich selbst fast für verrückt erklärt.
"Na, wieder munter?"
Sie streichelt mich. Dann rückt sie die Haube zurecht und drückt mir noch einen Kuss auf die Lippen.
"Wenn die Schmerzen wiederkommen, dann nimm das hier!"
Eine kleine Pille drückt sie mir in die Hand. Noch in Folie, also direkt aus einer Packung. Ich erinnere mich an den Abend. Sie brachte mir das Essen. War heute… nein, gestern eher… eine Suppe und ein paar Scheiben Brot. Mehr sollte ich nicht essen. Der Professor ist sich nicht sicher, ob mein Magen und meine Leber schon immer so groß sind oder eben gerade in diesen Tagen wuchsen. Dann könnte er sich wenigstens einen Grund für meine ewigen Schmerzen vorstellen. Das viele Liegen auf Station ist dafür auch nicht gerade förderlich. Aber ich will mich nicht beklagen. Das ist nicht meine Sache. Eher, dass ich… ich von Konstanze diese Pille bekam. Keine Ahnung, was es ist. Sie meinte nur, manchmal hilft es… wenn auch nur kurzzeitig. Und es half wirklich. Wie ein junger Mann fühlte ich mich und wurde nicht einmal von meinen Muskeln und Gelenken im Stich gelassen… sie keuchte dabei und… ich beging… Ehebruch…
Plötzlich sind da Bilder, die ich verdrängen wollte.
Bettlaken, die nachmittags zerwühlt wirkten, obwohl ich sie früh auf jeden Fall gerade zog. Die Kinder waren damals in der Schule. Nur Helene hatte frei. Immer einen Tag in der Woche. Ich fragte nicht. Vielleicht legte sie sich nur hin? Dabei würde sie doch nicht in meinem Bett… na ja, das war vor einer Weile. Vielleicht wollte sie daraufhin angesprochen werden? Verstehe mal einer die Weiber! Ich kichere und noch einmal dreht sich Konstanze um, wirft mir einen flüchtigen Handkuss zu und entschwindet… geht aus dem Raum. Dann bin ich wieder allein in der Dunkelheit. Verrückt… war das alles nur Einbildung oder habe ich es erlebt?
Langsam kommen die Schmerzen wieder. Nur leicht. Erst nehme ich sie kaum wahr. Dann mache ich eine zu schnelle Bewegung, als ich die Folie mit der Pille verstecken will, spüre, wie sich mein Gehirn einen Moment zusammenzieht. Oh weh… hoffentlich hat dieses Zeug keine absurden Nebenwirkungen! Das würde mir gerade noch fehlen… na ja, kann ich jetzt nicht ändern. Nur beobachten und… besser machen… oder eben sein lassen. Muss ich noch sehen. Trotzdem ist mir nicht wirklich gut. Schlaf… fehlt mir sicher nicht. Aber… ich denke an Konstanze und Helene… und an… nein, das will ich nicht!
Mit diesem Leben komme ich irgendwie nicht klar. Konstanze wurde auf eine andere Station versetzt. Niemand mag mir sagen, warum. Ich bin hin und her gerissen, wundere mich immer wieder, wie Menschen miteinander umgehen. Doch schließlich steht sie eines Nachts wieder an meinem Bett. Ich hatte einen schweren Tag. Viermal mussten die Ärzte kommen, hatten die Schwestern zu tun, mein Bett zu reinigen und wurde auch mehrmals nach meiner Frau telefoniert. Sie war unter der Handynummer nicht erreichbar. Schließlich, als ich wieder einigermaßen bei mir war, kam die Stationsoberschwester zu mir und fragte nach noch einer anderen Kontaktmöglichkeit. Doch außer einer eMail-Adresse konnte ich ihr nichts geben. Die Festnetznummer scheint nicht mehr zu funktionieren. Warum… weiß ich auch nicht. Einfach nicht zu verstehen. Schade.
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