„Laokoonia“ von Stefan Jahnke




Fantasy-Roman
November 2012
Paperback
308 Seiten
Herstellung und Verlag: BoD, Books on Demand, Norderstedt
ISBN 978-3-8482-3060-0


Nein, das konnte keiner der Götter ahnen. Laokoon, den sie eben erst zu einem der ihren erhoben, nahm sie gefangen, schuf seine eigene Welt und bedient sich ihrer Kraft. Sein Freund Meleagros unterstützte ihn gar beim Diebstahl der Argo, die am fassungslosen Charon vorbei über den Styx zurück in die Welt der Lebenden gleitet. Vielleicht steckt die abtrünnige Göttin Aphaia dahinter, die ihre Tempel seit Langem mit Athene teilen muss? Oder gar Medusa, das alles in Stein verwandelnde Schneckenwesen? Den Traum des jungen Gottes von der wunderbaren Insel Sonirinis kann nur eine Feindin der längst vergessenen Herrscher des Olymps in ihm nähren.
Das bedeutet Gefahr.

Zeus zögert nicht, bündelt die Kraft der gefangenen Götter und nutzt die einzige Chance, die Abtrünnigen samt der Argo aus Laokoonia in die Menschenwelt zu vertreiben und das Portal zu verschließen. Doch war dieser Weg wirklich der richtige?

Ohne ihre göttliche Kraft stranden die ehemaligen Argonauten im Jahre 2012, geraten mitten hinein in die Eurokrise, Grenzstreitigkeiten zwischen Syrien und der Türkei, von Mayas bestimmte Weltuntergangsstimmung, Naturkatastrophen sowie den mit allen Mitteln geführten Wahlkampf in den USA.

Werden die Fremden sich behaupten und einen Rückweg finden… nach Laokoonia?



Leseprobe

Kapitel 2 - Übertritt (Auszug)

...

"Du hörst nicht zu, Zeus. Ich habe Dir keinen Vorschlag unterbreitet, wie Du es vielleicht in Deinen alten und mächtigen Tagen gewohnt warst, sondern ich stellte eine Forderung, gab Dir einen Befehl, wie es eben ein Mann wie ich einem wie Dir gegenüber tun kann. Denn Du bist in meiner Gewalt!"
Zeus schluckt nur einen winzigen Moment. Er weiß, dass er Laokoon hier nicht besiegen kann. Hält sich Kefion aber daran, was er ihm auftrug, dann kann er ihn demütigen… und dieser Möchtegerngott wird eine Dummheit begehen.
"Du willst mir Vorschriften machen? Du?"
Schon wieder sammelt er einen Blitz und ballt daraus gar noch einen ordentlichen Donner zusammen, dass es um sie herum gleich zu beben beginnt. Dann schleudert er beides in Richtung Terra.
Erst will Laokoon schreien, doch er schaut auf Medusa, gibt ihr ein Zeichen. Sie versteht.
Schon wendet sie sich den noch fliegenden Blitzen zu. Dann sieht man die Strahlen aus ihren Augen, die weit und vor allem schnell über das Meer fliegen, schließlich den Blitz erreichen und…
"NEIN!"
Zeus ist außer sich.
"Wie… wie kannst Du diesem Scharlatan auch nur helfen?!"
Vorwurfsvoll schaut er auf das Geschöpf, das einst auf seine Weisung hin entstand, denn die Götter sicherten sich bei ihrem manchmal nicht unbedingt ruhmreichen Tun stets bei ihm ab. Er wollte nicht, das man dies überall berichtet, denn er braucht nicht noch mehr Ruhm, als er ohnehin schon besitzt. Aber…
Nein, jetzt… jetzt wendet sich noch ein Wesen gegen ihn und er…
Gerade noch sieht er, wie hinter dem Busch wieder eine Bewegung ist. Kefion geht. Das ist gut. Oder auch nicht.
Mit Gedanken versucht er, ihn aufzuhalten, doch er hört nur Leere. Wieso? Vielleicht kann er ihn erreichen, wenn es hier oben richtig haarig wird? Er hofft es einfach und wendet sich wieder Laokoon zu.
"Hast Du sie nur darum mit?"
Dieses verdammte Terra… auf seiner Welt konnte er es leider nicht retten. Nicht alles vermögen die Götter zu tun. Hier nun muss er es zerstören, um Laokoon zur Weißglut zu bringen. Sonirinis war nicht genug. Leider. Wenn der da wüsste, wo diese Insel jetzt auftauchte… Zeus spürt genau, dass es darum noch einigen Ärger geben könnte. Auch wenn er sich sicher fühlt, von dem da nicht in die Knie gezwungen werden zu können, vermochte er doch zu spüren, wie auf einmal vor Tagen die Verbindung zu Herakles abriss. Die hatte nur er. Dieser ist schließlich… sein Halbgott. Na ja, nun nicht mehr. Hat Laokoon…? Nein, Medusa war es. Verfluchte Schnecke!

"Er ist ein Verräter… kein Gott. Er geht gegen einen Gott vor…"
Ungläubig schauen die Dorfbewohner auf Kefion, der sich groß vor sie stellte und ihnen nun den versteinerten Priester zeigt.
"Führte er uns nicht immer gut? Nun wurde er zu Stein. Einfach so, weil er es wollte… Ihr könnt doch denken, was immer Ihr wollt. Das ist einfach kein Gott!"
Wieder ein Raunen unter den einfachen Leuten. Bauern, Züchtern, eben Solchen, die sich irgendwie selbst versorgen können und die, ohne es selbst besser zu wissen, einst den Drang verspürten, eben diese Tätigkeiten aufzunehmen. Warum? Manche haben es nicht einmal von ihren Vätern, sondern gingen als Zweitgeborene in einen ganz anderen Stand, tun heute Anderes. Der Sohn des Schreiners gar macht heute Tücher. Wie passt das zusammen?
Göttliche Fügung…
Sie haben alle ein kleines Auskommen und können… nicht zufrieden, aber still sein.
Nun kommt der Hirte, von dem sie alle wissen, dass er sich in den letzten Tagen oft mit dem Priester stritt. Warum? Sie erfahren doch davon nichts. Aber sie wissen es und müssen vorsichtig sein. Das allein hält ihnen gewaltigen Ärger vom Halse.
"Denkt doch nach! Er betete zu einer Göttin, die der Tempel verehrt. Wer ist denn Aphaia? Wisst Ihr es? Nein, keiner weiß es. Sie zeigte sich noch nie und nur Laokoon kommt hin und wieder und behauptet, er sei der Gott dieser Welt. Darum heißt Laokoonia auch so, wie es eben heißt. Und er lässt eine Göttin verehren? Warum?"
Sein Weib tritt vor. Sie ist drall. Inzwischen. Früher war sie schlank und manchmal auch einfältig. Besonders, als sie die Beziehung mit ihm einging, was man hier unter Laokoon nicht gerne sieht. Sie taten es doch und nun haben sie Kinder.
"Vielleicht liebt er Aphaia?"
Viele lachen.
Nur Kefion nicht. Er schaut sie an.
"Vielleicht. Aber wo ist sie? Gefangen hält er sie nicht, wie Zeus und viele andere. Was sagt uns das?"
Ein Alter steht auf. Er zittert furchtbar am Stock und lacht trotzdem allen ins Gesicht.
"Mir sagt es, dass ich kein Hirte werden will. Das viele Schlafen in der prallen Mittagssonne dörrt wohl den Kopf aus, Junge… das ist doch Schwachsinn! Laokoon ist unser Gott, und wenn er Aphaia verehrt, ist das seine Sache. Wie er auch mit seinem Priester… und mit uns… tun kann, was immer er will. Er ist… der Herrscher, der bestimmt, ob wir leben oder nicht!"
Raunen… nein, das wollte niemand hören.

Laokoon will Zeus töten.

...



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