"Ausgeliefert" von Sandra Rehschuh



Cover folgt


Schicksalsroman
Paperback, Kindle-Edition
viele Seiten
CODI-Verlag
August 2013
ASIN B00EMC4BFW
€ 4,62 (eBook)



Eine Hirnblutung kann das ganze Leben verändern.
Diese Erfahrung muss auch Friedrich machen.
Als er eines Morgens erwacht, muss er feststellen, dass sich seine Familie von ihm abgewendet hat und auch aus dem Spiegel schaut ihn ein völlig Fremder an. Ein „Krüppel“, wie ihn seine Familie nennt.
Friedrich wird von seiner Frau misshandelt, doch wagt er es nicht, sich gegen sie aufzulehnen. Schließlich ist er der Mann – und wer sollte ihm das glauben?
Er verfällt in eine Depression und spielt mit dem Gedanken, sich das Leben zu nehmen, als sein lang vermisster Bruder Richard auftaucht.
Zögernd nähern sie sich an und Richard schafft es tatsächlich, Friedrich aus diesem Tief zu holen.
Doch mit dem neuen Selbstbewusstsein schleicht sich auch der Hass ein und wirft Schatten, denn nun beginnt Friedrich seine Familie zu zerstören.
Zerstört er damit auch sich selbst?





Leseprobe

[...]

Wach auf! Du musst endlich zu dir kommen!
Bitte! Nur noch einen Moment Ruhe. Nicht mehr.
Wach auf!
Ich kann nicht. Ich will nicht.
Du musst!
Lass mich schlafen!
Wenn du es nicht anders willst, muss ich es dir sagen.
Was musst du mir so dringend sagen?
Lügen. Ein Leben voller Lügen. Komm zu dir!
Lügen?
Er blinzelte, schloss die Lider aber sofort, als das Tageslicht seine Pupillen traf.
Oh Himmel!
Was ist denn los?
Tanzende Licht-punkte vor den Augen und ein dröhnender Schmerz hinter seinen Schläfen gewannen die Oberhand. Das marternde Klopfen nahm zu, vertrieb die aufkeimende Wut über das unsanfte Wecken. „Nur noch ein paar Minuten. Lass mich zu Bewusstsein kommen, dann stehe ich ja auf!“, murmelte Friedrich und zog die Decke zur Schulter hinauf.
Steh auf! Die Zeit rinnt dir durch deine Finger.
Ich will noch schlafen.
Dann stirbst du.
„Verflucht!“ Er griff nach seinem Kopf, um zu schauen, ob er noch an seinem Platz war. Und sollte dies zutreffen, ihn festzuhalten, da-mit er da blieb. Unter der Schädeldecke schienen Arbeiter den Presslufthammer angeworfen und ihre wahre Freude an der Tortur zu haben.
„Scheiße! Das gibt’s doch gar nicht.“
Lüge. Eine Lüge nach der anderen. Ein Leben voller Lügen.
Was für eine Lüge? Lass mich in Frieden! Ich will nur schlafen, bin so müde. Später ... später.
Jetzt.
Bilder, Gedankenfetzen rasten dahin - zu schnell, um greifbar zu werden, doch die Stimme sprach weiter:
Dein Leben, dein Dasein ist eine Lüge. Eine verdammte Lüge.
Ein schlechter Traum. Die Nachwirkungen von ihm. Die einzige Möglichkeit. Friedrich, du bist noch nicht richtig wach.
Irrtum.
Stöhnend drehte er den Kopf zur rechten Seite und öffnete die Lider einen Spalt. Die erwartete Schmerzexplosion blieb aus. Stattdessen brannten sich die leuchtend roten Ziffern des Funkweckers in sein Bewusstsein.
Zehn Uhr. Scheiße!
Hastig wischte er mit der linken Hand über die Augen.
Verdammt! Ich habe verschlafen.
Friedrich stieß die Bettdecke zur Seite und wollte
aufstehen. Wollte. Sein Körper gehorchte nicht. „Was ist denn los?“ Seufzend ließ er sich zurück ins Kissen fallen. „Geht ja schon mal gut los. Willkommen, neuer Morgen!“, schnaufte er ironisch.
„Dann auf ein Neues.“ Mit der linken Hand stützte er sich auf der Matratze ab, setzte sich auf.
„Was zum ...?“ Die Knöpfe seines Pyjamas waren geöffnet, und sein Blick fiel auf die mit Blutergüssen übersäte, bläulich rot schimmernde Brust. Wo kamen die her? Sie schmerzten nicht.
Waren da, als ob sie schon immer an diese Stelle gehörten.
Unerwartet und heftig tauchten Bilder vor seinen Augen auf. Jammernd, und mit rasendem Herzen, fiel Friedrich auf das Lager zurück. Überbleibsel eines Traumes, versuchte er sich einzureden. Zu-erst waren sie unklar und verschwommen, doch wurden sie mit je-dem Pulsschlagschärfer. Was er sah, waren Puzzelstücke. Nicht mehr. Winzige Fragmente, die keinen Sinn zu ergeben schienen und dennoch auf eine besondere Art und Weise zusammen gehörten. Aber wie?
Und weshalb?
Schau genau hin! Merke dir jede Einzelheit! Es ist wichtig. Überlebenswichtig.
Friedrich konzentrierte sich auf das Gezeigte, so gut es die Kopfschmerzen zuließen. Ein Stock.
Eine zur Faust geballte Hand. Weiß hervortretende Knöchel. Schreie. Schreie, die offenbar aus seiner ausgedörrten Kehle kamen, um im nächsten Moment in der Tiefe des Vergessens zu verhallen.

[...]


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